"Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit."
Aristoteles, griechischer Philosoph
und Lehrer Alexanders des Großen
Das Netzwerk „Sportpsychologie in Forschung und Praxis” beschäftigt sich mit psychologischen Prozessen im Sport. Es werden sowohl leistungsthematische Aspekte des Sports als auch gesundheitsbezogenen Aspekte behandelt. Unsere Ziele sind, die Erkenntnisse der Forschung in der Sportpsychologie für die Sportpraxis sichtbar und zugänglich zu machen. Dabei versuchen wir die Ergebnisse der Forschung in die Praxis zu übertragen und die Bedürfnisse der Praxis stärker in der Forschung zu berücksichtigen. Der Forschungsschwerpunkt des Netzwerks bezieht sich auf die Prozesse der Selbstregulation. Dabei steht die Frage im Vordergrund wie Menschen ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen steuern, um ihre Ziele im Freizeit- und Leistungssport zu erreichen. Diese Fragestellung wird in drei verschiedenen Handlungsfeldern verfolgt.
Die Entscheidung über Sieg und Niederlage findet im Kopf des Sportlers statt. Diese Aussage ist umso zutreffender, je größer die Leistungsdichte ist. Mentale Fitness ist ein ausschlaggebender Faktor, der sich wie ein Muskel trainieren lässt. Hierbei spielen verschiedene Facetten der mentalen Fitness wie Konzentration, Selbstvertrauen, Umgang mit Emotionen (wie z.B. Wettkampfangst, Aggression) und Druck eine wichtige Rolle. Die Ziele dieses Forschungsstrangs sind:
Regelmäßiges körperliches Training hat positive Effekte sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Gesundheit. Trotz dieses Wissens brechen 50% der Teilnehmer von Sportkursen das Training nach weniger als sechs Monaten ab. Dieses Phänomen ist nicht nur mit rationalen Überlegungen zu erklären, sondern liegt auch in affektiven und emotionalen Faktoren begründet. Die Ziele dieses Forschungsstrangs sind:
Um eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten, ist ein gewisses Ausmaß an körperlicher Aktivität notwendig. In Deutschland erfüllen allerdings nur 13.1% der Mädchen und 17.4% der Jungen die WHO-Richtlinien für körperliche Aktivität. Mit zunehmendem Alter scheint sich dieser Trend noch weiter zu verstärken. Um die Weichen für einen aktiven Lebensstil im Kindesalter zu stellen und frühe positive Erfahrungen im Sport zu gewährleisten, ist das Engagement der Sportlehrer in der Schule und der Trainer in den Sportvereinen entscheidend. Die Forschungsfragen dazu lauten:
Ein Querschnittsthema, das sich über alle drei Handlungsfelder der Sportwissenschaft erstreckt, ist das Thema „emotionale Kompetenz bzw. Intelligenz“. Ein guter Umgang mit eigenen Emotionen und mit Emotionen anderer gilt als ein Schlüssel für Gesundheit, Erfolg im Leistungssport und produktives Lernen. Das Konzept der emotionalen Intelligenz, das in den 90er Jahre von Goleman (1995) populär gemacht wurde, wurde in verschiedensten Forschungsgebieten angewendet. Emotionale Intelligenz repräsentiert individuelle Reaktionen auf intrapersonelle und interpersonelle emotionale Informationen und beinhaltet die Identifikation, Ausdruck, Verstehen sowie Regulation eigener Emotionen und Emotionen anderer. Im Sportkontext deuten einige empirische Studien an, dass emotionale Intelligenz in Bezug auf sportliche Leistung und körperliche Aktivität eine bedeutende Rolle spielt. Darüber hinaus kann der Sportunterricht als eine optimale Grundlage gesehen werden, um die sozial-emotionales Lernen zu fördern. Gerade im Schulkontext ergeben sich Bildungspotentiale der sozial-emotionalen Kompetenzen. Folgende Forschungsfragen werden verfolgt: